Wenn über das Verhältnis von Qualität und Medien gesprochen wird, dann geht es um Medienpreise und Auszeichnungen, wie den Grimme-Fernsehpreis oder den Grimme Online Award. Es geht aber auch um Fragen des Qualitätsjournalismus, um medienethische und regulatorische Werturteile, um besorgniserregende Zersetzung der Diskussionsqualität in den Sozialen Medien bis hin zu Hass und Hetze oder auch um die Rolle von Daten und Algorithmen bei der Medienrezeption und -produktion.
Diese vielfältigen Beziehungen zwischen Medien und Qualität bilden den thematischen Ausgangspunkt für den ersten Kongress des Grimme-Forschungskollegs an der Universität zu Köln, der am 22. September 2022 in Köln stattfinden wird.
Menschen im Programm
Seit Gründung ist es der erste öffentliche Kongress des Grimme-Forschungskollegs zur transdisziplinären Diskussion über Medienqualität sowie zur Präsentation ausgewählter Projektergebnisse und Gewinnung neuer Impulse für zukünftige Aktivitäten. Moderiert wird der Kongresstag von dem Wissenschaftsjournalisten, Grimme-Preis-Träger und Fernsehmoderator Gert Scobel. Den Einführungsvortrag hält Christoph Neuberger, Professor an der Freien Universität Berlin und Direktor am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft. Im Anschluss diskutieren über Qualitätsfragen in der Medienwelt u.a. Leonhard Dobusch (ZDF-Verwaltungsrat), Sabine Frank (YouTube), Heike Hupertz (Kultur- und Medienjournalistin).
Der fragende Dreiklang
Der Dreiklang „ausgezeichnet, ausgehandelt, ausgerechnet“ bezeichnet ein hochaktuelles und gesellschaftspolitisches Diskursfeld. Am Kongresstag werden Qualitätsbezüge in diesen drei Themensträngen entflochten und in Vorträgen und Werkstätten erörtert: Der Strang „ausgezeichnet“ verweist auf Medienpreise, wie beispielsweise der Grimme-Fernsehpreis und der Grimme Online Award, die seit Jahrzehnten die Qualität von Medienproduktionen im deutschsprachigen Raum hervorheben. „Ausgehandelt“ bedeutet die Vielfalt der Werte und Perspektiven, etwa des journalistischen Systems, der Medienästhetik und des verfassungsrechtlichen Rahmens in einer liberalen Demokratie und schließlich sollen im Strang „ausgerechnet“ Fragen zu Algorithmen gestellt werden, die zunehmend Entscheidungen im Alltag, auch im Hinblick auf den Medienkonsum, prägen.
Zeit und Veranstaltungsort:
22. September 2022, 9:30 – 18 Uhr, anschließend Abendprogramm bis 22 Uhr.
KOMED, Zentrum für Veranstaltungen im Mediapark Köln.
Die Teilnahme ist kostenfrei; eine Anmeldung (geöffnet ab Juni) ist erforderlich.
Weitere Informationen sind (fortlaufend ergänzt) auf der Kongress-Website zu finden.
Das Grimme-Forschungskolleg wurde 2015 gemeinsam von der Universität zu Köln und dem Grimme-Institut in Marl gegründet. Es setzt sich beobachtend, forschend und vermittelnd mit aktuellen Fragen digitaler Kommunikationskulturen und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse im Zeitalter der digitalen Transformation auseinander.
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