Der Social Community Day 2016 fand erstmals in Kooperation mit dem Grimme Online Award statt und stand unter dem Titel „Soziales Engagement mit sozialen Medien“. Er veranschaulichte in zwei Panels und vier Workshops, wie Twitter und Podcasts, Blogs und Maps, aber auch Instrumente wie Datenvisualisierung und Datenverifikation eine wichtige und vor allem wirkungsvolle Rolle in der gesellschaftlichen Teilhabe spielen können.
Am 26. Oktober 2016 trafen sich zu diesem Zweck im Kölner Veranstaltungszentrum KOMED unter anderem
- Johannes Filous und Alexej Hock, Preisträger beim Grimme Online Award 2016 mit @streetcoverage, mit dessen Berichterstattung über rechte Demos, Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, aber auch Willkommensaktionen sie sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit positionieren;
- Johannes Kram, der in diesem Jahr für sein Nollendorfblog nominiert war, in dem er homophobe Kommentare oder unterschwellige Hetze gegen Schwule in Politik, Medien oder Gesellschaft dokumentiert;
- Karolin Schwarz, deren Hoaxmap mit (fremdenfeindlichen) Gerüchten aufräumt;
- Andreas Hahn von der Staatskanzlei NRW, der vom Land unterstützte und mitentwickelte Apps für Geflüchtete, aber auch die Kampagne Hut ab – Woche des Respekts vorstellte;
- Andi Weiland vom Verein Sozialhelden, der sich mit immer neuen Internetangeboten für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung – online wie offline – einsetzt.
Beim zweiten Panel ging es um „Information als Basis für gesellschaftliches Engagement“, also darum, dass die ausreichende Versorgung mit Fakten auf der einen Seite gegen Ablehnung und Ausgrenzung helfen kann und dass auf der anderen Seite jede gelungene Kampagne, ob von Einzelnen oder großen Einrichtungen, nur dann wirksam wird, wenn ihr gesicherte Informationen und Wissen zugrunde liegen.
- Jonas Schönfelder stellte den 2016 für einen Grimme Online Award nominierten Podcast Technische Aufklärung vor, der aus dem NSA-Untersuchungsausschuss berichtet.
- Jonathan Sachse vom Recherchekollektiv Correctiv (#GOA-Preisträger des Jahres 2015) berichtete von der Notwendigkeit, auch einmal aufwendige Hintergrundrecherchen zu betreiben und zur Verfügung zu stellen.
- Julia Althoff, Leiterin des Mesh Collective (die Macher des YouTube-Kanals BrainFed), sprach über glaubwürdige Ansprache, wenn es im weitesten Sinne um politische Bildung für junge Menschen geht.
- Katharina Thoms und Sandra Müller schilderten anhand ihrer Transmedia-Langzeitreportage Jeder Sechste ein Flüchtling, wie auch kritische Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer dazu beitragen können, dass Journalisten ihre Recherchen immer wieder aufs Neue verifizieren und ergänzen.
Moderiert wurden beide Panels erneut von Daniel Fiene, Leiter der redaktionellen Digitalstrategie der Rheinischen Post.
Am Nachmittag ging es mit vier Workshops tiefer in die Thematik:
- Interessierte Gäste konnten mit Jonas Schönfelder in die Welt des Podcasting eintauchen;
- Johannes Filous und Alexej Hock demonstrierten den Nutzen von Twitter für Reportagen und zur Vernetzung.
- Helene Hahn und Moritz Neujeffski vom Projekt Datenschule der Open Knowledge Foundation Deutschland führten in die Möglichkeiten der Datenvisualisierung ein,
- und Nicolas Lindken (alias Tense) vom YouTube-Kanal TensemakesSense zeigte, wie Fake News im Internet erkannt werden können.
Dokumentiert wurde der Tag von Student(inn)en des Studiengangs International Media Studies der Deutsche Welle Akademie. Ihre Ergebnisse sind auf der Website veröffentlicht.
Der Social Community Day wurde im Rahmen der Internetwoche Köln organisiert. Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei. Dr. Marc Jan Eumann, Staatssekretär für Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, übernahm die Eröffnung.
Weitere Informationen:
Website: www.social-community-day.de
Facebook: www.facebook.com/socialcommunityday
Twitter: www.twitter.com/soccomday